12. Oktober 2008

Wieder im Lande

So schnell geht es, der Alltag hat uns bereits wieder eingeholt...

25. August 2008

THE END

Alles hat ein Ende - so leider auch unser Veloreisli... Die lange Heimreise unterbrechen wir nun noch mit einem viertägigen Städteaufenthalt in Seattle. - Wir schauen bereits jetzt auf eine unvergessliche Zeit zurück. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge landen wir am 31.08. um 16h wieder in unserer Heimat. Wir könnten noch jahrelang in der Welt umherpedalen und möchten eigentlich gar noch nicht nach Hause kommen, freuen uns natürlich aber auf ein Wiedersehen mit euch allen! Vielen Dank, dass ihr unsere Reise auf dem blog mitverfolgt habt! Es würde uns freuen, euch persönlich und vielleicht auch später anlässlich einer Diashow noch mehr darüber erzählen zu dürfen. Aloha und Mahalo!

23. August 2008

Diver down!

Nach einem Tag Theorie, einem Tag im Pool und vier Meerestauchgängen erfülle ich mir einen weiteren Traum - das Tauchbrevet. Auf ein paar zusätzlichen Tauchgängen erkunden Martin und ich die farbige Unterwasserwelt von Hawai'i und fühlen uns wie zwei grosse Fische im Wasser!

20. August 2008

Im Hawai'i Volcanoes Nationalpark

Mit unserem Mietwagen lassen sich bestens verschiedene Ausflüge auf der Insel unternehmen. Am eindrücklichsten ist ein Besuch im Hawai'i Volcanoes NP, der die jüngsten und aktivsten Vulkane der Welt beherbergt. Der Halema'uma'u Krater gibt im Moment wörtlich Gas und lässt pro Tag über 100 Tonnen Schwefeldioxid in die Luft! Hier werden also wohl all die Wolken produziert, welche dann nach Alaska hochdriften... oder so...

16. August 2008

Aloha from Hawai'i

Wie schnell die Zeit vergeht... Nach 11'338 km, 637 Stunden im Sattel und 88'000 Höhenmeter schliessen wir in Juneau den Hauptteil unseres Veloreislis bereits ab. Dies entspricht - etwas anders ausgedrückt - gut einem Viertel des Erdumfangs, 26 Tagen und Nächten rund um die Uhr pausenlos trampen und 10x dem Mount Everest ab Meeresniveau. Kein Wunder, dass wir nach dieser Anstrengung zwei Wochen Ferien auf Big Island Hawai'i brauchen ;-)). Doch bloss rumliegen werden wir bestimmt nicht, weitere Einträge im blog folgen garantiert! - Und übrigens, ratet mal, woran wir nach 220 Nächten im Zelt nun am meisten Freude haben... Nein, nicht an einem richtigen Bett, sondern an diesem genialen Luxusding namens Kühlschrank!

6. August 2008

Kajaken auf dem Yukon River

Endlich passt das Wetter und wir geniessen nun doch noch einige sonnige und warme Tage! Genau richtig, die Badehose und Sandalen wieder einmal tief unten aus den Sacochen auszugraben, in Whitehorse Kajaks zu mieten und zwei Tage lang auf dem Yukon River stromabwärts zu paddlen. Benu aus Gstaad haben wir letzthin kennengelernt, er schliesst sich uns für diese Flussfahrt an und wir erleben zusammen ein paar tolle, wenn auch von Moskitos geplagten Tage!

1. August 2008

Die Baracke in der Wildnis

Wir radeln nun also zum "Ausrollen" den 600 km Loop von Haines via Whitehorse nach Skagway, siehe Karte auf dem Eintrag vom 23. Juni. Dabei passieren wir die Provinzgrenze in den Yukon mit dem Provinzmotto "Yukon - Larger than Life". Entsprechend werden hier die Distanzen also auch nicht kürzer: 246 km liegen zwischen dem Dorf Haines und dem nächsten Kaff Haines Junction! Die Landschaft ist absolut fantastisch und das Terrain alles andere als flach, so brauchen wir vier Tage, um nach Haines Junction zu gelangen, wo es wieder einmal eine Dusche gibt... Unterwegs verbringen wir eine Nacht spontan in dieser Notbaracke, oder man könnte fast sagen: Wildernesslodge zum Nulltarif! Und siehe da, am Abend zeigt sich endlich wieder einmal die Sonne!!!

Sommer in Alaska???

Die Wetterstatistik vom Juli sieht folgendermassen aus:
- an 25 Tagen Regen, zwischen zwei und 24 Stunden lang
- ansonsten fast immer bedeckter Himmel
- Tageshöchsttemperaturen zwischen 11 und 13 Grad Celsius
- nur vier Halbtage mit Sonnenschein!!!
Ein miserabler "Sommer" also hier in Kanada/Alaska, unterwegs mit Velo und Zelt ganz und gar nicht das, was man sich wünscht. Unsere Reise geht aber schon allmählich dem Ende entgegen, so fahren wir nun sowieso nur noch wenige Tage Velo und setzen danach zur Entschädigung für all die kalten und nassen Tage auf Plan B: Hawai'i.

26. Juli 2008

Auf den Spuren der Goldsucher

Wir versetzen uns zurück ins Jahr 1898, dem letzten Goldrausch am Klondike im Yukon. Damals war der 53 km lange Chilkoot Trail der einzige Abschnitt, den die Goldsucher auf dem 2575 km langen Weg von Seattle nach Dawson City zu Fuss zurücklegen mussten. Heute gehört der Trail zu den bekanntesten und landschaftlich vielseitigsten Wanderungen in Alaska. - Vier Tage lang sind wir mit schweren Rucksäcken unterwegs; Zelt, Schlafsack und Mätteli, Kocher, Pfannen, Esswaren usw. sind mit im Gepäck. Wir starten am Meer bei Dyea, genau da, wo vor 110 Jahren all die Schiffe anlegten. Es geht durch Regenwald, wir kraxeln über den steilen und gefürchteten Chilkoot Pass, überqueren etliche Schneefelder und waten durch kalte Bäche. Abenteuer pur und eine Geschichtslektion zugleich: Entlang der Route liegen überall verschiedenste Artefakten, welche an den Goldrausch erinnern.

18. Juli 2008

Regen und Regenwald

Schon im Reiseführer steht: "If you stay in Ketchikan longer than an hour, chances are good that it will rain at least once." Wir sind dreieinhalb Tage da, weiterer Kommentar unsererseits zum Thema Wetter erübrigt sich also. Auch in Sitka, unserem zweiten Stopp, ist das Wetter nicht viel anmächeliger. Aber wir machen wie immer das Beste daraus und erkunden nach unserem Motto "ohne Regen keinen Regenwald" die herrlich grünen Wälder im Hinterland.

Auf dem Alaska Marine Highway

Die Fährfahrt von Prince Rupert durch die Inside Passage bis Haines/Skagway dauert gut 40 Stunden. Wir legen aber drei Stopps von zwei bis vier Tagen ein: in Ketchikan, Sitka und Juneau. - Während den Fahrten machen wir es uns auf dem (Sonnen-?!?)-Deck bequem und geniessen die Sicht auf die dichtbewaldete Küste, Inseln, Fjorde, Berge und Gletscher. Dazu gibt es ein Whale Watching vom Feinsten, wir sehen auf jeder Fahrt Dutzende von Walen!

9. Juli 2008

Im Dauerregen

Die drei letzten, landschaftlich schönsten Tage bis an die Küste fahren wir in voller Regenmontur. Die Berge der Coast Mountains bekommen wir leider nicht zu Gesicht, alles was wir sehen und spüren ist Wasser: den Skeena River zur Linken, überall tosende Wasserfälle zur Rechten, Regen ohne Ende von oben. Nass bis auf die Haut erreichen wir Prince Rupert, die Hafenstadt mit 250 Regentagen im Jahr. Entsprechend schüttet es hier tagelang pausenlos und das Thermometer schafft es gerade einmal auf 12 Grad C. Und das im Hochsommer... grrrrr!!!

2. Juli 2008

10'000 Kilometer!

Es ist soweit, wir sind mittlerweile schon 10'000 km weit gereist (4750 Neuseeland, 5250 Nordamerika). Das entspricht 561 Stunden im Sattel oder gut drei Millionen Pedalumdrehungen! Treibstoffverbrauch: weder Benzin noch Diesel, dafür wohl etwa eine Tonne Snickers...

1. Juli 2008

Rennvelo und Loghome

Unser Veloreiseführer besagt, dass die 600 Kilometer durch das Interior Plateau landschaftlich sehr langweilig sind. So ist es gewissermassen auch, aber wir machen dafür sehr viele nette Bekanntschaften. Marc überholt uns heute mit seinem Rennvelo, schaltet ein paar Gänge zurück und fährt etwa zwei Stunden mit uns mit! Klare Sache, dass wir gleich bei ihm und Beverly in diesem rustikalen Loghome übernachten dürfen und zu einem feinen Znacht eingeladen sind!

30. Juni 2008

Zelten auf der Rest Area

Zwischen dem Dorf McBride und Prince George verläuft die Strasse 212 km lang durch pure Wildnis. Wald soweit das Auge und die Vorstellungskraft reichen. Und es wimmelt nur so von Bären. Einzig nach 150 km gibt es ein Cafe, sonst hat es rein gar nichts auf der gesamten Strecke, ausser noch drei Raststätten mit WCs und Tischen. Obwohl da zelten nicht gestattet ist, muss man sich als Velofahrer bei solchen Mordsdistanzen natürlich ein Sonderrecht einräumen. Aber alleine heute auf dem Weg hierhin sehen wir neun (!) Bären, die geben uns Grund genug, besonders vorsichtig zu sein. Bären riechen extrem gut, also im Klartext: Kochen: mindestens 100 Meter windabwärts vom Schlafplatz entfernt. Essen: auf keinen Fall im Zelt, auch wenn es draussen millionenweise Steckmücken hat. Lagerung der Essensvorräte und allem, was auch nur ein bisschen gut riecht (Zahnpaste, Lippenpommade usw.): im bärensicheren Abfallcontainer verstauen. Sonstiges: zum Einschlafen nicht Bären, sondern wie gewohnt Schafe zählen...

23. Juni 2008

Plan der Weiterreise


Bei vielen Kaffees fällt nun der Entscheid für den weiteren Routenverlauf. Wir können: a) den Alaska Highway abspulen und während den nächsten 2500 km Tannen zählen, b) den unter Velofahrern gefürchteten, teils ungeteerten aber landschaftlich etwas reizvolleren Cassiar Highway bis hinauf in den Yukon unter die Räder nehmen oder c) 1100 km bis an die Küste radeln und von dort aus den Südosten Alaskas per Fähre erkunden. Dort liegt auch die Schönheit Alaskas verborgen - alles gar nicht per Landweg erreichbar. Also steuern wir nun Prince Rupert an und reisen von dort aus kombiniert mit Fähre und Velo Richtung Norden. Im Yukon oben möchten wir den landschaftlich sehr spektakulären 600 km Loop von Haines via Whitehorse nach Skagway wieder per Velo fahren.

22. Juni 2008

Extratage in Jasper

Während unsere zwei Besucher bereits wieder zu Hause in der Schweiz sind, lassen wir unterdessen unser Zelt eine ganze Woche in Jasper aufgestellt. Das Städtchen ist fast zu nett um Abschied zu nehmen und die Möglichkeiten für Tagesausflüge sind genial. So radeln wir zum Beispiel zum 55 km entfernten Maligne Lake hoch, geniessen dort eine Bootstour zum wohl meistfotografierten Ort der Rockies - Spirit Island - und abends geht es fast ohne Trampen die am Morgen bewältigten 1000 Höhenmeter flott wieder bergab!

19. Juni 2008

Im Land der Bären

Inzwischen haben wir sechs Schwarzbären gesehen, alle nur wenige Meter von der Strasse entfernt. Einer davon jagt Fränzi einen halben Schock ein: Ich selber bemerke ihn beim Vorbeifahren nicht einmal, Fränzi radelt ein Stück hinter mir, da hört sie ein Knacksen in den Büschen im Strassengraben... und plötzlich schaut Meister Petz höchstens drei Meter neben ihr verdutzt aus dem Gebüsch... das gibt einen Adrenalinschub!

Auf dem Icefields Parkway, Teil 2

Der Icefields Parkway ist landschaftlich eine der schönsten Panoramastrassen Kanadas. Smaragdgrüne Seen, schäumende Wasserfälle, breite Flussbette, Hängegletscher und charakteristische Bergsilhouetten säumen den Weg und führen zu zahlreichen Fotostopps. Weitere Blickfange sind zottelige Bergziegen und -schafe, Waipitihirsche und Schwarzbären!

Auf dem Icefields Parkway, Teil 1

Oriana und Toni begleiten uns also zwischen Banff, Lake Louise und Jasper auf dem Icefields Parkway, dem schönsten Teil der Rocky Mountains. Sie nehmen es gemütlich in ihrem Camper, während Fränzi und ich wie gewohnt die 280 km lange Traumstrasse per Velo befahren. Die beiden haben tagsüber mehr Zeit für Abstecher und Besichtigungen unterwegs, überholen uns irgendwo, und abends treffen wir uns auf einem vereinbarten Campingplatz wieder, wo wir gemeinsam Znacht kochen. Auch wenn unsere Etappen die gleichen sind, radeln wir als stolze Tourenfahrer - wie es sich gehört - mit Vollgepäck, obwohl wir es natürlich einfacher haben könnten... aber wir haben schliesslich schon den Luxus bei Regen im Trockenen essen zu können und einen Kühlschrank sowie Backofen benutzen zu dürfen! - Gemeinsam unternehmen wir natürlich auch kleinere Wanderungen, Besichtigungen, eine tolle Mountainbiketour, entspannen in heissen Quellen und öffnen einige Flaschen Bier und Wein an den hellen Abenden.

12. Juni 2008

Ferien mit Oriana und Toni

Vor einem Jahr haben wir es in Bremgarten per Handschlag abgemacht, nun ist es soweit: Oriana und Toni besuchen uns in den kanadischen Rockies! In den letzten paar Tagen haben Fränzi und ich mächtig in die Pedalen getreten, um unseren Treffpunkt in Banff pünktlich am 9. Juni zu erreichen. Nun stehen zehn Tage gemeinsames Reisen bevor, auf das natürlich zuerst einmal so richtig angestossen werden muss!

6. Juni 2008

Welcome to Canada

Nach genau 3636 km durch die vereinigten Staaten (genauer gesagt durch sechs davon) rollen wir bei Roosville über die Grenze nach Kanada. - Trockene Wüsten haben wir durchquert, Sand- und Schneestürme überlebt, tiefe Winterlandschaften beradelt, hohe Pässe bewältigt - kein Tag war wie der andere. Nach über sieben Monaten im Sattel sind wir zwar bereits alte Routiniers in Sachen Tourenradeln, aber immer noch voller Elan und Entdeckergeist! Nun freuen wir uns auf den letzten Teil unseres Veloreislis, Kanada und Alaska!

3. Juni 2008

Happy Birthday Fränzi!

Eigentlich ein Tag wie manch anderer auch: Wir radeln 90 km, stellen am späten Nachmittag auf einem schönen Campingplatz unser Zelt auf, geniessen die Abendstimmung am See, köcherlen ein feines Risotto und schlürfen dazu ein paar Bierli, welche uns ein Zeltplatznachbar zuhat. Aber der Unterschied zu einem "gewöhnlichen" Tag liegt daran, dass Fränzi heute ihren 28. Geburtstag feiert! Prost und alles Gute wünscht dir dein Schatz Martin!

2. Juni 2008

On the road again!

Die sechs Krankheits- und Schlechtwettertage machen wir locker wieder wett. In den darauffolgenden sechs Tagen nehmen wir glatt 540 km unter die Räder! Es ist warm und grün, darauf haben wir lange gewartet. - Landschaftlich gefällt uns der Norden von Montana besonders gut, es geht vorbei an Flüssen und Seen, durch Wälder und über Berge. Ein guter Vorgeschmack auf Kanada, es trennen uns nun nur noch 75 Meilen von der Landesgrenze!

25. Mai 2008

Krank bei Hundewetter

Kaum verlassen wir den Yellowstone NP, regnet es auf der Weiterfahrt in Strömen. Dies nun schon seit mehreren Tagen und es ist auch für die ganze nächste Woche überhaupt keine Wetterbesserung in Sicht! Zu allem hin liegt Fränzi ein paar Tage erkältet mit leichtem Fieber im Bett und auch meine Gesundheit ist inzwischen nicht mehr in Höchstform. Also an alle, die uns um unsere Abenteuer beneiden: es kann zwischendurch auch mal ganz frustrierend sein... - Zum guten Glück hatten wir dieses trostlose Wetter nicht im Yellowstone NP! Und immerhin sind wir in einem netten Städtchen, im Kino laufen gute Filme und unsere Absteige hat so einen schön optimistischen Namen: Blue Sky Motel...

22. Mai 2008

Geysire und Wildlife

Die geothermalen Felder im Yellowstone NP mit all den Geysiren, dampfenden Hexenkesseln und farbigen Blubberlöchern stellen diejenigen in Island und Neuseeland wirklich komplett in den Schatten. Und man sagt ja auch, dass man einmal im Leben den Geysir "Old Faithful" speien gesehen haben muss. Es sind aber auch die Wildtiere, welche all die Besucher anlocken und den Park so bekannt machen. Bären haben wir bisher noch nicht gesehen, aber dies ist vielleicht ohne schützendes Auto auch besser so. Wir sind nun jedenfalls für unser Radabenteuer Richtung Kanada mit Bärenpfefferspray bewaffnet, welcher bei einem allfälligen Grizzlyangriff lebensrettend sein kann.

Wetterglück im Yellowstone NP

Ein Traum wird wahr, wir radeln 170 km von Süd nach Nord durch den Yellowstone NP, Nationalpark Nummer 1 der USA und 1872 gegründet der erste der Welt. Mehr als 3 Mio. Besucher jährlich lösen hier in der Hauptreisezeit Juli/August einen Rummel wie im Disneyland und Verkehr wie in Manhattan aus, als Velofahrer muss dies der Graus sein. Zu unserem Vorteil sind wir also schon Mitte Mai hier. Aber eben, angenehm warm wird es hier oben erst im Hochsommer, so haben wir lange gebibert und gehofft, dass das Wetter mitspielt. Der Südeingang ist erst seit wenigen Tagen schneegeräumt und somit offen, nur wenige Zeltplätze sind in Betrieb. Und siehe da, wir haben wirklich 5 Tage extremes Wetterglück und erleben den Park von seiner besten Seite, wir sind hellbegeistert!

Schneebericht vom 16. Mai 2008

200 cm, hart, fahrbar.

Viele Zeltplätze bleiben bis weit in den Juni hinein geschlossen, so müssen wir distanzbedingt wild zelten. Einfacher gesagt als getan...

Flachlandradeln in den Bergen

Das Tal durch den Grand Teton NP liegt auf knapp 2000 Metern und ist flach wie ein Pfannkuchen. Umso mehr beeindrucken die steil emporragenden 4000er-Berge zu unserer Linken. Wir sehen Büffel, Elche, Biber und viele Vögel in der Wildnis. Die verschneiten Berggipfel, gefrorenen Seen und dazu ein prächtiges Wetter machen die Stimmung märchenhaft!

11. Mai 2008

Gastfreundschaft im A-Form-Haus

Inzwischen sind wir im Ferienort Jackson Hole vor den Toren der Grand Teton und Yellowstone Nationalparks angelangt. Hier sind die Hotelpreise wie in Zermatt und einen Zeltplatz gibt es nicht. So geniessen wir wieder einmal die Vorteile als Veloreisende und nehmen noch so gerne die Einladung von Cori und Bill an. Vier Tage lang dürfen wir bei ihnen in diesem netten Häuschen wohnen! Die beiden sind echt cool und nett, sie lassen uns mit ihrem Auto die Umgebung erkunden, grillen feine Hamburger zum Znacht und zeigen uns die richtigen Cowboy-Bars, wo Fränzi und ich ohne Stiefel, Riesengurtschnalle und Cowboyhut so richtig aus der Reihe tanzen...

Wintereinbrüche nach und nach

Wettermässig ist der Mai hier in den Bergen wirklich schlimmer als jeder April in der Schweiz. Kaum ist es einmal ein paar Tage angenehm warm, folgt doch schon wieder der nächste Wintereinbruch. Ab und zu fahren wir also auch kurze Etappen am Gefrierpunkt im Schneeregen, da freut man sich als Warmduscher ungemein auf eine heisse Dusche!!!

Wild zelten mit Panoramablick

Endlich wieder ein paar schön warme Tage! Wir sind froh darum, denn es liegen einmal 165 km zwischen zwei Städtchen, das schaffen wir an einem Tag natürlich nicht. An einem kleinen Stausee finden wir einen Bilderbuchplatz zum wild zelten. Der Blick auf die verschneiten Berge der Wind River Range im Hintergrund ist prächtig! So schön sollte man es immer haben!

1. Mai 2008

Wo bleibt der Frühling???

Einer der kältesten Wintern seit eh und je in den Rocky Mountains scheint kein Ende zu nehmen. Rekordmengen an Schnee, Temperaturen von bis zu 15 Grad C unter dem Durchschnittswert, starke und kalte Windstürme, es ist zum Verzweifeln. Wir sitzen wieder einmal einen affig kalten Windtag in einem Motel ab, die gestrige Etappe zwischen 3 und 7 Grad C hierhin war hart genug! So macht Velofahren ja nicht wirklich Spass und wir hoffen, dass die Temperaturen endlich erträglicher werden!

26. April 2008

Where the hell is Roosevelt?

Nun sind wir auch in den Staaten schon 2000 km geradelt. Damit man wieder einmal sieht, wo wir überhaupt stecken, hier die Karte mit unserem aktuellen Standort: Roosevelt, Utah.

18. April 2008

Eine Nacht im "Pink Trailer"

Nach einem harten Radeltag erreichen wir unser Etappenziel Torrey, ein Nest mit gerade einmal 171 Einwohnern. Wir kommen mit Linda aus Salt Lake City ins Gespräch, welche hier ein "Ferienhaus" a la Containerbau hat und uns gleich zu sich einlädt. Wir verbringen einen tollen Abend zusammen, als ob wir uns schon seit Jahren kennen würden. - Ist die Lage dieser Holzbude nicht herrlich?

Es ist kalt, a....kalt.


Aus Kältegründen schlafen wir in einem Motel. Die gefrorenen Wasserflaschen draussen am Velo zeigen uns am Morgen, dass die Entscheidung richtig war. Auf dem zweieinhalbstündigen Anstieg auf den bisher höchsten Pass kommen wir aber trotzdem ins Schwitzen. Da jubeln die Beine, wenn man die Passhöhe auf 2880m erreicht hat. Nun ist warm einpacken für die Abfahrt angesagt, schliesslich ist es hier oben gerade mal 3 Grad C "warm".

16. April 2008

Endlich Rückenwind!

Auch in Amerika windet es, und zwar manchmal ordentlich. Hier das Beispiel des Tages: 70 km ins nächste Kaff (818 Einwohner), dazwischen ein hoher und steiler Pass. Sonst nichts ausser nichts. Also starten wir den Tag früh, da der Wind im Verlaufe des Tages zunehmen soll. Es ist aber, welch ein Wunder, für unsere Strecke genau Rückenwind!!! Er hilft uns schon am Morgen merklich, den bis zu 12% steilen Pass hinaufzufahren. Auf dem Passübergang können wir im Stillstand die Velos kaum mehr halten. Also los, die 30 km lange Abfahrt wartet. Mit bis zu 65 Sachen brettern wir hinab durch eine staubtrockene Landschaft, der Sand fegt über die Strasse. So macht Wind Spass!!! Im nächsten Dorf angelangt erübrigt sich die Frage nach dem Zeltplatz, wir bringen uns in dieser netten Log-Cabin für 25 Franken pro Person in Windschutz. Im Wetterbericht lesen wir, dass der Wind heute 52 bis 58 km/h mit Böen bis zu 88 km/h stark war... das ist ja glimpflich abgelaufen!!!

7. April 2008

Schnee im Bryce Canyon NP

Der Bryce Canyon ist wohl etwas vom Feinsten, was man auf einer USA-Reise zu sehen bekommt. Umso schöner vor allem dann, wenn man die Ruhe der Vorsaison geniesst und noch Schnee zwischen den farbigen "hoodoos" liegt. Nur mit Zelten ist hier noch nichts, wir befinden uns auf gut 2500 Meter über Meer, tagsüber wird es im Moment gerade 12 Grad warm und nachts sinkt das Thermometer auf minus 10 Grad Celsius!!! Da wären wir auch in unseren wohlig warmen Schlafsäcken glatt erfroren! Aber bei diesem tiptop tiefen Dollarkurs kostet ja auch eine feste Unterkunft nicht alle Welt...

Der "Schnapszahl-Pass"

Auf der Fahrt Richtung Bryce Canyon halten wir auf einem namenlosen Pass beim Schild "7777 feet" (2370 Meter) kurz an. Und zu unserem Erstaunen haben wir hier, und zwar genau hier, exakt 6000 km auf dem Tacho! Das sind doch schöne Zahlen.

3. April 2008

Wandern im Zion NP

Langsam aber sicher kommen wir in die höheren Lagen im Staat Utah. Dies ist vor allem an den kalten Nächten im Zelt und den kühlen Morgen spürbar. Tagsüber erfreuen wir uns aber stets sonnigem und warmem Frühlingswetter. Im Zion NP bleiben wir drei Tage, schnüren seit langem die Wanderschuhe wieder einmal und erkunden den gigantischen Canyon mit seinen roten und gelb-weissen Felsen.

26. März 2008

Las Vegas

Nach einigen Radeltagen durchs Niemandsland fahren wir in Las Vegas ein, einer ganz andern, eigenen Welt. Stretchlimos auf dem Strip sind schon lange nicht mehr hip, nun sind wir mit den Velos es, die die Blicke nach sich ziehen. Wir besichtigen New York, Paris und Venedig, und das alles nur ein paar Schritte voneinander entfernt... Im Casino werte ich mit 10 Dollar Einsatz beim Roulette unsere Reisekasse noch kurz um 70 Dollar auf, das gibt wieder einmal ein ordentliches Steak in unsere Radlermägen!

Death Valley NP

Hoppla, nun sind wir wirklich in der Wüste. Das Death Valley zählt zu den trockensten und heissesten Regionen der Welt. Im Juli wird es hier bis zu 55 Grad Celsius im Schatten (nur wo hat es denn Schatten?!?). Unser timing ist perfekt, die Temperaturen sind im Moment gerade noch erträglich. Das Zelt brutzelt auf dem staubigen Zeltplatz vor sich hin, während wir die Umgebung mit Sanddünen und Canyons erkunden. So radeln wir auch zum tiefsten Punkt der USA, 85.5m unter Meereshöhe.

Unterwegs in die Wüste

Kaum haben wir die letzten Vororte von L.A. hinter uns gelassen, befinden wir uns schon in wüstenartigen Umgebungen. Die Distanzen sind enorm. Wir müssen Tagesetappen von bis zu 120 km hinter uns bringen, um einen nächsten Ort oder auch nur die nächste Strassenkreuzung mit Motel/Tankstelle zu erreichen. Die langen Geraden sind teilweise so weitläufig, dass wir finden: "Schau mal, da am Horizont kommt uns ein erster Velofahrer entgegen!!!" - "Oder ist es wohl doch ein Töff?" Minuten später tippen wir auf ein Auto, bis uns schlussendlich ein Lastwagen kreuzt... Aber keine Angst, wir haben gallonenweise Wasser dabei, so dass wir sicher keine Halluzinationen kriegen. Und auch die Amis begegnen uns freundlich, viele halten extra an und bieten uns kalte Getränke an!

Juhui, Abenteuer Nordamerika beginnt!


Millionenweise Autos und Trucks auf verstopften Strassen, Verkehrsampeln alle 100m und eine unvorstellbar dicke, braungraue Smogschicht über der ganzen Stadt "glusten" uns nicht gerade, aus L.A. hinauszuradeln. Die Velos lassen wir vom Flug her gleich verpackt und fahren per Taxi in einen Stadtteil ganz am Rand der Riesenmetropole. Vorläufig sind wir von Motel zu Motel unterwegs, zelten ist hier nirgends angesagt und wird sich eher auf die Nationalparks beschränken. Los geht's wir wagen die ersten Meilen auf dem langen Weg in Richtung Alaska!

9. März 2008

Mission New Zealand accomplished

Bereits sind wir wieder in Christchurch und schauen auf viereinhalb tolle Monate in Neuseeland zurück. Wie man hier hört und liest, konnten wir den schönsten Sommer seit neun Jahren geniessen! Zu unserer Reise ein paar Daten aus dem Roadbook: 4'750 km gestrampelt, 270 Stunden im Sattel gesessen, 38'000 Höhenmeter bewältigt. 68 Radeltage, 15 Wandertage, 48 Tage alles andere (Stadtaufenthalte, Ausflüge, Besichtigungen, Relaxen etc). Total 131 Uebernachtungen, wovon 110 im Zelt (!), 10 in Backpackern, 9 in (Berg-)Wanderhütten und 2 private Einladungen. Reisekosten: pro Tag (24h) und Person nur CHF 53.00 (alles inklusive, ausser vorher angefallene Fixkosten wie Flug, Versicherungen, Velos, Ausrüstung). - Am 12. März fliegen wir nach Los Angeles, wo uns in Nordamerika ganz andere Gegebenheiten, Distanzen, Klimaverhältnisse und Herausforderungen erwarten. Wie wir zwei kleinen Velofahrer in diesem riesigen Land zurecht kommen, wissen wir eigentlich noch nicht so recht. Nur schon die Frage, wie wir überhaupt aus der 10-Millionen-Stadt LA hinauskommen, ist uns momentan ein Rätsel... So versuchen wir unser Kribbeln gering zu halten und stimmen uns bei einem Wildwest-Minigolf auf dieses grosse Abenteuer im wilden Westen ein.

3. März 2008

Arthur's Pass

Wir fahren in Richtung Arthur's Pass und warten in einem Ortschäftchen namens Jacksons (Zeltplatz, Pub; that's it!) zuerst einmal das Ende eines 36h-Dauerrregens ab. Dann wagen wir uns an die sehr steile Auffahrt auf den Arthur's Pass. Die Steigung beträgt bis 16%, da brauchen wir einige Pausen, um unseren Puls wieder herunterzuholen. Hier oben gönnen wir uns eine schöne Cottage und machen ein paar Tage (Wander-) Pause. Nach Monaten schlafen wir wieder einmal in einem richtigen Bett, fühlt sich ganz speziell an...

27. Februar 2008

Pancake Rocks

Bevor wir quer über die Alpen von der West- an die Ostküste fahren (oder bergauf auch stossen, da der Arthur's Pass unheimlich steil sein muss...) geniessen wir noch einen der schönsten Küstenabschnitte der Westcoast bei den sogenannten Pancake Rocks. Verschiedene Schichten Kalkstein sind derart verwittert, dass sie grossen Truemmern aufeinander gestapelter Pfannkuchen aehneln. Das ganze Felsgebaeude ist untergraben von riesigen Mehreshoehlen mit sogenannten blowholes, grossen Loechern, durch die bei Flut das Wasser nach oben schiesst und immense Fontaenen produziert. Spektakulaer sind dann natuerlich auch die darin entstehenden Regenboegen. Und dem Thema entsprechend gibt es heute zum Frühstück... pancakes!!! Yammiiiii...

21. Februar 2008

Postkartenmotiv-Abendstimmung

Genau so unerwartet wie der Nachmittag mit dem Heliflug fällt auch der Abend aus. Die Hänge sind wolkenverhangen und es sieht nicht nach einem stimmungsvollen Sonnenuntergang aus. So sind wir auf dem Weg ins Pub. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die Wolken nächstens auflösen könnten. Also verzichten wir auf das Bier, schnappen dafür die Räder und Kameras und fahren an den Lake Matheson, in dem sich bei klarem Wetter und Windstille die Alpen spiegeln. Und tatsächlich, genau in dem Moment wie wir ankommen, sind alle Wolken weg und der See ist spiegelglatt, so ein Glück hat man nicht jeden Tag!

Ueber den Wolken

Nach ein paar Radeltagen fahren wir im Dörfchen Fox Glacier ein, wo sich alles um den gleichnamigen Gletscher dreht. Wir bauen unser Zelt auf und wollen eigentlich nur einen Kaffee trinken gehen. Aber die Laune und das Wetter stimmen, so buchen wir gleich einen Helikopterrundflug. Eine halbe Stunde später erleben wir die Berge und Gletscher einmal aus einer ganz andern Perspektive, grandios!!!

Die Westküste ruft

Ueber den Haast Pass, mit 564m der tiefstgelegene Strassenpass der neuseeländischen Alpen, erreichen wir die eindrückliche und einsame Westküste. Einsam jedoch nur auf die Einwohner bezogen, denn die fast bis zum Meer hinunterragenden Gletscher ziehen tausende von Touristen an, darunter auch viele Velofahrer. Kein Wunder, denn die Strasse führt durch eine traumhafte Gegend!